Bienvenido a Colombia

Bienvenido a Bogotá hieß es für mich am Dienstagvormittag, nachdem ich die Sicherheits- und Migrationskontrollen am Flughafen El Dorado in Kolumbien hinter mich gebracht habe.

Bereits am frühen Dienstagmorgen um 5.00 Uhr wurde der Koffer gepackt und es ging auf zum Flughafen, wo zuletzt mein Abenteuer in Costa Rica vor knapp drei Monaten begann. Nach einem etwas längeren Transfer durch die Hauptstadt Kolumbiens, die durch ihre Größe aber auch durch eine moderne Bauweise zu beeindrucken wusste, verbrachte ich den Großteil des Tages in entspannter Atmosphäre mit den Vertretern Costa Ricas, die gemeinsam mit mir nach Kolumbien geflogen waren. Bevor am Abend dann die offizielle Eröffnung der folgenden drei Debattentage hat anstehen sollen, freute ich mich sehr, Ansgar Kemmann, Leiter Jugend debattiert Deutschland, nach dem Bundesfinale 2019 erstmals wieder treffen zu können. Ferner lernte ich an dem Abend meine herzensgute kolumbianische Gastfamilie kennen, deren 18-jährige Tochter ebenfalls Schülerin am Colegio Andino - Deutsche Schule Bogotá - ist. Geschockt von der einstündigen Fahrzeit vom Haus der Familie im Zentrum der Stadt zur Schule, sollten alle meine folgenden Tage in Kolumbien bereits um 5.00 Uhr morgens und damit knapp 1,5 Stunden eher als in Costa Rica beginnen.

Infrastruktur

Nichtsdestotrotz erschien mir der Grund hierfür am nächsten Morgen mehr als eindeutig - der Verkehr. Obwohl ich bereits Costa Rica als Land des Verkehrschaos´ einstufen würde, übertraf Bogotá nochmal all meine Erwartungen. Allerdings sollte die meiner Meinung nach höhere Verkehrssicherheit in Bezug zu öffentlichen Verkehrsmitteln nicht unerwähnt bleiben. Das Einsteigen an Busbahnstationen ist lediglich über verschlossene Türen möglich, die abermals erst nach der Einfahrt des Verkehrsmittels öffnen - definitiv ein großes Plus.

Der Wettbewerb

Beeindruckt von dem Deutschniveau der Debattantinnen und Debattanten aus Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Kolumbien, Paraguay und Perú, ging es nach einem knapp dreistündigen Vorbereitungsworkshop in die Qualifikationsdebatten und meiner Prämiere als offizieller Juror für Jugend debattiert. Erfreulicherweise konnte ich meiner eigenen Erwartungshaltung gerecht werden und im gesamten Turnierverlauf mit dem schlussendlichen Jurieren des großen Finals am Freitag zu einem gelungenen sowie fairen Wettbewerbsergebnis beitragen, aus dem eine chilenische Teilnehmerin (rechts neben mir) als strahlende Siegerin hat hervorgehen sollen.

Bogotá

Nach den Halbfinaldebatten am Donnerstag durfte ich dann in den Genuss einer sogenannten "Civatour" kommen. In einem an den Seiten offenen Partybus ging es knapp zwei Stunden durch die Großstadt, ehe dann am Fuße des "Monserrate", dem Hausberg Bogotás, halt gemacht wurde und wir uns mit einer Gondel zur Bergspitze begaben. Von dort aus war die Weite und Bauweise dieser eindrucksvollen Stadt klar vernehmbar. Wie in einer weiteren Kleinstadt zierten den Monserrate zahlreiche kleine Läden, die lokale Souvenirs verkauften und den Tag mit entsprechender kolumbianischer Musik veredelten. Von dort aus ging es durch die Altstadt Bogotás, die durch ihre Bauweise an die ein oder andere europäische Altstadt zu erinnern wusste. Trotz des enormen Zeitdrucks durch den Empfang in der Residenz des Deutschen Botschafters in Bogotá erhielt der lateinamerikanische Lebensstils keinen Abriss, sodass wir schließlich mit eineinhalbstündiger Verspätung in der Deutschen Botschaft in Kolumbien, vertreten durch Botschafter Peter Ptassek, ankamen. Der anschließende Empfang war definitiv ein Highlight meiner Kurzreise nach Kolumbien, die von dem großen Finale des vierten Südamerikawettbewerbs von Jugend debattiert in Kolumbien abgerundet wurde. 

Obwohl für mich nun der Schulstress wieder im Mittelpunkt steht, da in einer Woche meine finalen Examen des ersten Semesters am United World College Costa Rica anstehen und ich einiges aus der letzten Schulwoche aufzuholen habe, war die Erfahrung in Kolumbien von unfassbar großem Stellenwert und wird meine Zeit in Lateinamerika mit Sicherheit weiterhin prägen.

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