Campuslife #week25

Meine nunmehr 25. Woche am United World College Costa Rica liegt hinter mir - und zeitgleich auch meine erste Service Week. Am Montagmorgen um 7.00 Uhr ging es mit einer insgesamt 19-köpfigen Mannschaft runter vom Campus und auf in unser einwöchiges Abenteuer im Nationalpark von Rio Celeste. Nach einer knapp vierstündigen Busfahrt durch die wunderschöne sowie einzigartige Landschaft Costa Ricas sind wir auf dem Gelände des Nationalparks angekommen. Mit all unseren Arbeitsutensilien für die kommende Woche galt es dann unser Haus zu beziehen, wo wir in einem einzigen Großraum zusammen schlafen und essen sollten. 

Der Nationalpark

Noch am selbigen Nachmittag ging es für uns mit einer Führung der hiesigen Ranger in den steilen, großen und zutiefst beeindruckenden Nationalpark, der von seinem einzigartigen tiefblauen Wasser und Wasserfällen geprägt wird. Bei diesem Rundgang konnten wir viel über die Naturvielfalt und das allgemeine Gelände erfahren, auf das wir in der dann kommenden Woche haben arbeiten sollen.

Erste die Arbeit, dann das Vergnügen...

Am Dienstagmorgen war es dann endgültig soweit. Die Arbeitssachen gepackt, das Frühstück verschlungen und schnurstracks in den Nationalpark gewandert; so startete der erste Arbeitstag unter strömendem Regen in einem des von Touristen geradeso überfüllten Nationalparks. Nach einigen Stunden war der Großteil des ersten Arbeitstages verrichtet. Mit Matsch bespritzt froren wir beim Bereinigen der Wege und Abflussrinnen bevor es dann zum aufwärmenden Mittagessen und in die zweite Runde der Grundreinigung des Nationalparks ging. Der zweite Arbeitstag sollte dann hingegen eher die Ranger begünstigen. Bei strömendem Regen galt es das riesige Gebäude abzuschleifen, die Kellerwände zu grundieren und anschließend das gesamte Gebäude zu streichen. Nach zig Stunden anstrengender Überkopf-Arbeit verbrachten wir einen äußert lustigen sowie entspannten Abend gemeinsam in unserer Hütte. Insgesamt haben wir uns bei dieser vielseitigen, anstrengenden aber zusammenschweißenden Arbeit sowie den Abenden, die von kalten Duschen mit wenig Wasser geprägt waren, noch viel enger kennengelernt. Gerade das sollte uns dann am folgenden Donnerstag retten. In aller Herrgotts Frühe ging es erneut den steilen Weg in den Park hinein, um an unserem letzten Arbeitstag unter erneut strömendem Regen entsprechende Steinsäcke durch den Park zu tragen. Diese wurden zur Instandhaltung der Parkwege für Touristen und Besucher benötigt. Obwohl dies der mit Sicherheit härteste Tag unserer Service Week in Rio Celeste war, war es auch der beste Tag, der von Zusammenhalt, Freude und Teamwork geprägt war. Überschattet wurde dieses Highlight dann einzig und allein von einem kleineren Unfall meinerseits, bei dem ich wegrutschte und mit meinem rechten Fußknöchel um 90° nach außen weg knickte. Im Anschluss hieß es dann für mich mit der Hilfe aller anderen die steilen Parkwege halbwegs vernünftig herunterzukommen, bevor ich dann aufgrund der Schmerzen in das etwa vierzigminütig entfernte Krankenhaus eingeliefert wurde. 

Ein ganz besonderes Abenteuer...

Und dieser Krankenhausbesuch sollte sich zu einer einzigen Odyssee entwickeln. Von einem Arzt zum anderen, stundenlanges Warten und unhygienische Zustände wohin man auch sah. Obwohl wir über die Schule privatversichert sind, bleib mir dieses öffentliche Krankenhaus durch den Mangel anderer Optionen nicht erspart. Doch im Gegenteil zu den wahrscheinlich resultierenden Erwartungen bin ich über diese Erfahrung mehr als glücklich. Die Armut und das Leid von Menschen aus einer anderen Region Costa Ricas derartig klar aufgezeigt zu bekommen, war mehr als beeindruckend. Und im Gegensatz zu vielen anderen Patienten durfte ich das Krankenhaus nach einem ungefähr sechsstündigen Aufenthalt wieder verlassen, sodass ich die letzten Stunden meiner ersten, ereignisreichen sowie beeindruckenden Service Week mit einer sehr coolen Gruppe bei einem leckeren verspäteten Abendessen in der nächtlichen Kälte habe ausklingen lassen können...

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Kommentare: 1
  • #1

    Alice (Montag, 24 Februar 2020 18:32)

    Klingt wie eine supertolle Erfahrung :)