week #38

Es war eine komische aber gleichzeitig auch besondere sowie ereignisreiche Woche, die hinter mir liegt. Es wäre meine 38. Woche auf dem Campus des United World Colleges Costa Rica gewesen. Es wäre die Woche nach meinen finalen Examen des ersten IB-Jahres gewesen. Und ja, es wäre auch die letzte Woche der finalen Examen unserer Second-Years gewesen, es wäre die letzte Woche mit ihnen in Costa Rica gewesen. Hätte, wenn und aber, gefeiert wurde trotzdem. Am Dienstag hat der Development-CAS seinen Online-Ausklang gefunden, es folgte der "Pool-Day" meiner Generation am Mittwoch, an dem wir unsere Erwartungen an die Campus-Kultur für das kommende Schuljahr haben festlegen sollen. Zuvor haben wir unsere sogenannten Residence-Assistants für das kommende Jahr in einer äußerst knappen Entscheidung wählen dürfen - als Student-Council President werde ich auch mit ihnen äußerst eng zusammenarbeiten. Neben den weiteren Planungen für meinen Extended Essay und Internal Assessments, deren Verfassungen meinen Sommer mitbestimmen werden, ist ebenfalls die Planung für Model United Nations im Oktober weiter fortgesetzt und präzisiert worden. 

Nachdem ich dann auch noch die Straßen der Umgebung in meinen ersten Fahrstunden selbstsicher unsicher gemacht habe, stand am Freitag immerhin ein weiteres "Online-Highlight" an, das dieses außergewöhnliche Jahr hat abschließen und unser Dasein als Second-Years einläuten sollen. Ein letztes Mal sind wir mit all unseren Second-Years, verteilt auf der ganzen Welt, zusammengekommen, um zu feiern, um zu erfahren, wie es den anderen geht, um danke zu sagen. Danke für ein unfassbar besonderes, ereignisreiches sowie lehrreiches Jahr, das im März eine Wendung genommen hat, mit der in dieser Form wohl niemand so wirklich hatte rechnen können. 17 Schülerinnen und Schüler, Co-Years und Second-Years, sind aufgrund von Reiserestriktionen noch immer in Costa Rica. Mit einer Tour durch alle Residenzen, die Cafeteria sowie über das gesamte Campus-Gelände haben wir nochmal einen besonderen Fernweh-Eindruck unseres zweiten Zuhauses bekommen können, in das wir hoffentlich regulär im August mit 105 neuen Firsties und dann als Second-Years wieder einziehen werden können. Das absolute Highlight war hierbei jedoch mit Sicherheit die "Flaggen-Party" an unserem Gate zur Stadt Santa Ana - alle auf dem Campus in Isolation Lebenden sowie Lehrerinnen und Lehrer sowie Staff Members haben sich mit Schildern und Flaggen dort versammelt, um "tschüss" und "auf Wiedersehen" zu sagen. Zumindest für dieses Jahr bis August soll dies einmal zu stehengelassen werden. Costa Rica hat die Corona-Krise bis jetzt hervorragend überstanden. Am 09.März wurde der erste Fall diagnostiziert; noch immer liegt die Fallzahl bei unter 1000, 10 Menschen sind gestorben; bereits bei 5 Fällen wurden alle nationalen Transitgrenzen zu Panama, Nicaragua sowie Honduras geschlossen - das kleine Land in Lateinamerika hat den besten Job der Welt gemacht. Sicher fühle ich mich auf jeden Fall, sollte ich die Gelegenheit bekommen, im August wieder nach Costa Rica zurückzukehren. Das Land und die Schule sind bestens vorbereitet; binnen der ersten 14 Tage werden mich nach meiner Rückkehr zwei Corona-Tests erwarten. Abzuwarten bleibt aber das Stichwort sowohl die Grenzen als auch die Bereitstellung von Flügen betreffend. Durch meine verspätete Ausreise am 25.März und eines Präsidialdekrets, das an diesem Tag in Kraft getreten ist, muss ich mir nun auch noch Gedanken über meinen Visa-Status machen. Offiziell ist es abgelaufen, eine erneute Beantragung sollte sich als äußerst aufwendig erweisen - es bleibt also nur, auf eine Sonderregelung zu hoffen... und in der kommenden Woche sollte dieses akademische Jahr zumindest mit der Ausstellung unserer Zeugnisse und Report-Cards auch einen offiziellen Abschluss finden. 

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